Wir durften das Weinviertel am 21.09.2025 erfahren
Was für ein Tag! Wobei... nicht allzu verwunderlich, denn
"Wenn Engel reisen, lacht der Himmel", sagt bereits ein altes deutsches Sprichwort, das bereits in Wanders Sprichwörterlexikon aus dem 19. Jahrhundert erstmals schriftlichen Niederschlag fand.

Am Sonntag, 21. September 2025 trafen wir uns am späteren Vormittag in Wolkersdorf, genau gesagt im 'Stadtwirtshaus & Café Wolkersdorf' mitten im Stadtzentrum. Unser Event begann bereits damit, dass ALLE Teilnehmer-Autos nebeneinander am Hauptplatz einen Parkplatz fanden. Nun könnte ich mich rühmen, dies so perfekt organisiert zu haben. Der Wahrheit entspricht jedoch vielmehr, dass es aufgrund der reisenden Engel (siehe Einleitung) so gut funktionierte.

Beim gemütlichen Frühstück im Gastgarten des Lokals kam bereits gute Stimmung auf - es wurde parliert und gelacht und wir freuten uns schon darauf, die Reifengummis unserer Jaguare mit den Weinviertler Asphaltbändern zu vereinen. Einige organisatorische Hinweise und kleine Anmerkungen zum Roadbook durften auch noch angebracht werden - dann schlenderten wir gemütlich zu unseren Raubkatzen.

Die erste Etappe führte uns zunächst gen Osten, um bei Auersthal den Schwenk in Richtung Norden zu vollziehen. Über Hohenruppersdorf, Nieder- und Obersulz trafen wir in Schrick wieder auf die Brünnerstraße, die wir bis Gaweinstal entlang fuhren. Wir bogen ab und die Fahrt ging über Neubau und Asparn a.d. Zaya bis am Buschberg in den Leiser Bergen.
Beim planmäßigen Stop am Buschberg-Parkplatz gelang uns wieder das schier unglaubliche Kunststück, alle unsere automobilen Schätzchen dekorativ am Straßenrand wie eine Perlenkette aufzufädeln. Stichwort "Wenn Engel reisen...".

Das "Ich mach nur ein paar Fotos und dann fahren wir weiter" stieß nicht bei allen Engerln auf fruchtbaren Boden. Immer mehr schälten sich rekelnd aus ihren Autos und mich erreichten so Wortspenden wie "Einen Durscht hätt ich schon", "A bisserl Füße vertreten wär' net schlecht", "Ich müßt kurz mal austreten...".
Als situationselastischer Organisator nahm ich den Hinweis, dass die Buschberghütte geöffnet und auf kurzem Wege erreichbar sei, äußerst dankbar auf. Kurze Umfrage - alle waren dabei! Auffi auf'n Berg - der Buschberg ruft!

Wohl an - die niedrigste Alpenvereinshütte Österreichs (480 m) wartet und die Betreiber, Doris & Herbert Ulbinger, heißen uns herzlich willkommen. Trotz traumhaften Wetters und vielen Besuchern fanden wir die letzten freien und vor allem idyllischen Plätze unter strahlend blauem Himmel und raschelnden Laubbäumen vor. Ich wiederhole mich gerne "Wenn Engel reisen...".

Frisch gestärkt und voll Enthusiasmus machten wir uns auf den Weg zurück zu unserem britischen Altblech, wo Hansi und ich nicht schlecht staunten.

Sein S-Type und mein Daimler V8 nahmen sich das Recht des Kuschelns heraus und schmiegten sich - Blech an Stoßstange - feist aneinander. Außer einem kleinen Kratzerl ist zum Glück eh nix passiert.

Ein aus dem fernen Neusiedl angetuckerter Vorkriegs-Citroen erwärmte unsere Herzen, hatten wir doch Mitleid mit dem erschöpften Alteisen, das es bis auf den Buschberg hinauf schaffte. Der Besitzer gönnte ihm eine kurze Pause und wir wünschten ihm und seinem Citroen eine gute Weiterfahrt.

Abfahrt zur zweiten Etappe, die uns über Klement und Großrußbach zunächst ins Kreuttal und über Ulrichskirchen und Großebersdorf zurück zur Brünner Straße und nach Wien ins Stammersdorfer Hauptprostamt führt.
Die beiden 'red beauties', der XJS von Christian und der XJ6 von Pepi nutzten den freien Platz im Gastgarten des Prostamts.
Während die durstigen Seelen mit Getränken beglückt wurden, krempelte sich Hansi die Ärmel auf und zauberte jedem von uns einen himmlischen Antipasti-Teller mit in Prosciutto gewickelte Melone, Schafkäse, Paradeiser (Tomaten) und Feigen und somit allen ein strahlendes Lächeln ins Gesicht.
Selbst die Sonne lachte uns noch durch die herbstlichen Bäume zu, als wollte sie uns sagen: "Wenn Engel reisen...".

Es war mir eine große Ehre, mit den teilnehmenden Jaguar-Enthusiasten die wunderbare Vielfalt weinviertler Straßen zu erFAHREN. Sanft und lieblich geschwungen ebenso, wie enge Serpentinen. Lange breite Teilstücke und nadelöhrenge Ortsdurchfahrten. Kilometerweite Aussichten und dichte Wälder. Eine Vielfalt an Unterschiedlichkeiten, die mit Ruhe und Gelassenheit einher schreiten.
Die Krone und das Herz dieses Tages wart IHR, die ihr gute Laune, Freude am Miteinander und eine große Portion Geselligkeit mitgebracht und selbstlos verteilt habt. Vielen lieben Dank!
Aber wie sollte es anders sein "Wenn Engel reisen..."

Hier noch weitere Impressionen von unserer Weinviertel-Erfahrung 2025:
Text: Andreas Icha, Fotos: Jaguar Daimler Club























