Prosecco Toffoli
Man sagt ja, wirkliche Heldentaten geschehen oft im Stillen. Am 27. November 2025 jedoch begaben sich drei höchst entschlossene Clubkameraden — Irene und Adi Leitner, wie auch meine Wenigkeit — auf eine Mission, die weder Spaten noch Umhang, wohl aber 12 Zylinder und eine bestechend vernünftige Kosten-Nutzen-Rechnung erforderte: Wir holten unseren neuen Club-Prosecco persönlich in Italien ab, damit künftig das Sir William Pub in angemessener Manier begossen werden kann.
Die Motivation war nobel und ökonomisch zugleich: Versandkosten sparen. Denn was wäre vernünftiger, als einen kleinen Ausflug zur Proseccostraße mit einem Daimler Double Six zu verbinden? Eine rhetorische Frage, denn die Antwort liegt in jedem wohltemperierten Zylinder.
Wir trafen uns frühmorgens in Salzburg, jedoch erfüllt durch Motivation und Vorfreude auf unsere kleine Dienstreise im Sinne des Clubs. Nach einer obligaten, kurzatmigen Kaffeepause an einer italienischen Autobahnraststätte glitten wir gemütlich weiter, bis wir nahe Conegliano von der Autobahn abfuhren. Kaum hatten wir die Hügel gesehen, leuchtete auch schon die Tankreserve — jene unbestechliche Mahnung an jeden Liebhaber großvolumiger Motoren — und so gerieten wir in eine mittlerweile legendäre Suche nach einer Tankstelle. Die hiesige Esso erwies sich als Glücksfall: freundliche Gespräche, herzhaftes Lachen und der wieder aufgefüllte Durst unseres Daimler sorgten für beste Stimmung, ehe es weiterging.

Ziel war die Kellerei Prosecco Toffoli in Refrontolo — ein Familienbetrieb, der seit 1964 besteht und seine Weinberge auf den sonnigen Hügeln der Alta Marca pflegt. Das Weingut, gegründet von Vincenzo Toffoli, bewirtschaftet rund 20 Hektar in einer geschützten, nach Süden exponierten Mulde und ist Teil der renommierten Produktionszone Conegliano Valdobbiadene DOCG. Die Toffoli-Produkte (vom Prosecco DOC bis zum Conegliano Valdobbiadene Superiore DOCG) zeigen das typische, frische Aromenspiel der Glera-Traube und sind sowohl als klassische, wie auch als biologische Varianten erhältlich — kurz: ein mustergültiger Ort für unsere Mission.
Empfangen wurden wir vom charmanten Sante Toffoli, dessen Gespräche uns noch lange in Erinnerung bleiben werden. Die Führung war kundig, die Anekdoten familiär und die Aussicht auf ein baldiges Wiedersehen bei unserer nächsten Bestellung wurde in heiterer Ernsthaftigkeit bekräftigt.
Die Pflicht zum angemessenen Kulinarischen ließ sich nicht umgehen: Irene und Adi führten mich zum ihnen bereits bekannten Ristorante da Gigetto in Miane. Was dort folgte, ist schlichtweg zu empfehlen — delikate Speisen, aufmerksame Gastgeber und eine Atmosphäre, die jeden Kilometer rechtfertigt. Danach durften wir den beeindruckenden Weinkeller des Hauses bestaunen: Regale und Gänge, bestückt mit Flaschen aus allen erdenklichen Jahrgängen — ein Ort, der für Generationen zu reichen scheint und den nüchternen Betrachter kurzzeitig in nostalgische Verzückung versetzt.
Der Rückweg führte uns, wohlgefüllt und in bester Laune, wieder Richtung Salzburg — selbstverständlich nicht ohne einen tankenden Zwischenstopp in Kärnten. Das Wetter hatte uns den ganzen Tag über begünstigt: strahlend blauer Himmel und angenehme Temperaturen von deutlich über 10 °C.
Man möge nun denken, wir hätten uns mit dieser selbstlosen Tat für den Club ein wenig überanstrengt. Dem ist nur zuzustimmen, denn was wäre unser Jaguar Daimler-Club ohne einen gelegentlichen Kurztrip, welcher mit kultivierter Zweckmäßigkeit belohnt wird? Am Abend kehrten wir alle wohlbehalten nach Hause zurück, der Kofferraum ein wenig schwerer, das Gewissen leicht und die Vorfreude auf das erste Glas im Sir William Pub groß.

Text: Hannes Schaffer, Fotos: Jaguar Daimler Club
























